Judith, warum hast du dich dafür entschieden, ein Coaching zur beruflichen Neuorientierung zu machen?
Ich war seit mehreren Monaten arbeitslos. Meine Stelle als Sozialdienst-Leiterin hatte ich gekündigt, ohne einen neuen Job zu haben. Es ging einfach nicht mehr. Ich werde schon was finden, hab ich mir gesagt. Aber die Jobsuche war schwieriger als gedacht.
Heute weiß ich: Mein Such-Radius war zu eng. Ich hatte mich darauf versteift, dass ich eine Arbeitsstelle brauche, in der ich auch beratend tätig sein kann. Denn parallel zu meiner Arbeit als Sozialdienstleiterin hatte ich eine Weiterbildung als systemische Beraterin angefangen. Aber meine Vollzeit-Stelle hat mich sehr viel Kraft gekostet. Ich hatte nicht genug Energie, um zusätzlich die Beratungspraxis zu sammeln, die für den Abschluss meiner Weiterbildung notwendig ist. Deswegen hatte ich den Plan, dass mein nächster Job einer sein muss, in dem systemische Beratung Teil meines Arbeitsalltags ist.
Nach sehr vielen erfolglosen Bewerbungen war ich wirklich frustriert und sehr verunsichert. Ich habe mich gefragt: Warum klappt das alles nicht? Sehe ich mich selbst total falsch in dem, was ich kann? Weiß ich überhaupt selber noch, was ich will? Ich habe mich total im Kreis gedreht.
Das war der Punkt, an dem ich mir gesagt habe: Ich brauche professionelle Unterstützung für meine berufliche Neuorientierung. Alleine finde ich diese Antworten nicht.
Hast du das Coaching zur beruflichen Neuorientierung selbst bezahlt?
Nein, auch wenn ich zuerst dachte, dass das notwendig sei. Erst als ich zu SEQUOYA Kontakt aufgenommen habe, habe ich erfahren, dass ich als Arbeitslose bestimmte Coachings vom Arbeitsamt finanziert bekommen kann. Das geht über einen Gutschein, den sogenannten AVGS.
Den AVGS habe ich bei meiner Arbeitsvermittlerin beantragt. SEQUOYA hat mich bei der Antragstellung unterstützt, das war sehr hilfreich. Es war ein bisschen Papierkram, aber letztlich doch nicht so kompliziert.
Was hast du erwartet vom Coaching – und was ist tatsächlich passiert?
Ich dachte, das ist so eine Art begleitete Stärken-Schwächen-Analyse und dann sagt mir mein Coach, auf welche Jobs ich mich bewerben soll. Heute muss ich bei dem Gedanken ein bisschen schmunzeln, denn es war natürlich ganz anders. Viel tiefer, viel kreativer. Mit vielen kleinen und großen Aha-Momenten.
Erzähl mal von deinem größten Aha-Moment!
Ungefähr nach der Hälfte der Zeit gab es eine Sitzung, in der ich mir klar wurde, was mir bisher gefehlt hat und wie ich in Zukunft arbeiten will: in Teilzeit. Und es darf „einfach nur ein Job“ sein, es muss gar nicht mit systemischer Beratung verknüpft sein.
Das hört sich jetzt fast banal an, aber diese Erkenntnis war für mich wirklich bahnbrechend und erleichternd. Und hat mich zu meiner jetzigen Stelle geführt.
Mir wurde klar, dass ich mit so einer Teilzeit-Stelle zwei wichtige Dinge unter einen Hut bringen kann: Ein sicheres Einkommen. Und genug Zeit und Energie, um meine Weiterbildung als systemische Beraterin abzuschließen und später dann auch darin zu arbeiten. Hauptberuflich angestellt, nebenberuflich selbstständig. Kein Entweder-Oder, sondern ein Sowohl-Als-auch.
Was war so wichtig an dieser Erkenntnis?
Ich habe erkannt: Ich muss niemandem mehr beweisen, dass ich was kann. Auch mir selbst nicht. Und ein hohes Stresslevel ist kein Zeichen dafür, dass ich besonders gute Arbeit mache. Ich habe verstanden und seitdem verinnerlicht: Es ist großartig, viel Energie in die Arbeit zu stecken. Aber es ist genauso wichtig, dabei auf mich selbst zu achten. Ich darf Pausen machen, ich darf Dinge in Ruhe tun. Auch dann mache ich gute Arbeit – oder eher: gerade dann.
In dieser Sitzung bin ich mir selbst begegnet und war sehr ehrlich mit mir. Das war sehr berührend. Dadurch konnte ich mich von dem lösen, was ich glaube, dass ich tun soll. Und habe zu dem gefunden, was ich will und was ich brauche.
Wie hast du deine neue Stelle gefunden?
Ganz klassisch über eine Stellenanzeige. Heike hat mich nach jeder Sitzung ermuntert, mit den neuen Erkenntnissen aus dem Coaching immer wieder mit neuen Augen in die Jobbörsen zu gucken. Und irgendwie bin ich dann auf diese Ausschreibung gestoßen: eine Teilzeit-Stelle als Sachbearbeiterin in einer Stiftung des Landes Berlin. Ohne die Erkenntnis aus dem Coaching hätte mich das nicht interessiert.
Die Bewerbungsphase fiel noch in die Zeit meines Coachings. Das war sehr praktisch, denn so hatte ich Heikes Unterstützung bei den Unterlagen und auch zur Vorbereitung des Gesprächs. Die Zusage für die Stelle hat Heike mindestens genauso gefreut wie mich.
Du hattest eine Führungsposition, jetzt bist du Sachbearbeiterin. Was bedeutet das für dich?
Nicht mehr Führungskraft zu sein bedeutet für mich: Ich brauche mir keine Sorgen mehr um ein Team zu machen – ob es denen gut geht, was sie brauchen. Oder wie ich es ihnen leichter machen kann, mit Belastungen umzugehen. Diese Sorgen haben mich früher oft bis nach Hause begleitet. Jetzt ist Feierabend wirklich Feierabend, das tut mir gut.
Ich mag meine neue Arbeit sehr. Ich habe geregelte Arbeitszeiten, sehr nette Kolleginnen und Kollegen und finde Sinn darin. Ich kann weiterhin Menschen in Not helfen, aber mit viel weniger Stress als früher. Ich mag auch, dass ich weiterhin viel Kontakt zu Menschen habe – nur nicht mehr direkt zu Betroffenen. Das macht es mir leichter, mich abzugrenzen.
Dadurch habe ich viel mehr Energie übrig am Ende vom Tag als früher. Die nutze ich zum einen dafür, um meine Weiterbildung als systemische Beraterin und Therapeutin abzuschließen. Zum anderen aber auch für die vielen anderen schönen Sachen, die das Leben zu bieten hat und für die früher einfach keine Kraft mehr da war.
Was hat dir im Coaching besonders gutgetan?
Ich habe mich gesehen und ernstgenommen gefühlt. Ich hatte ja ziemliche Selbstzweifel und konnte mir nicht erklären, warum ich so furchtbar erschöpft war. Nachdem ich ein bisschen über mich erzählt habe, hat Heike mir gesagt: „Du, das ist wirklich viel. Kein Wunder, dass dir die Kraft ausgegangen ist.“
Das tat so gut zu hören. Es tat gut zu wissen: Meine Arbeitsbelastung war nicht nur in meiner Phantasie wahnsinnig hoch, sondern jemand anders sieht das genauso.
Was ist das Wichtigste, was du langfristig aus dem Coaching mitnimmst?
Ich sorge jetzt viel besser für mich. Ich checke viel öfter mit mir selber ein – so erkenne ich sehr früh, wenn mein Stresslevel ansteigt und kann es umlenken, kann wieder mehr Gelassenheit reinbringen. Dafür habe ich im Coaching gute Strategien entwickelt.
Wie war die Zusammenarbeit mit Heike Sohna als Coach?
Ich habe mich mit Heike sehr wohlgefühlt. Ich konnte ihr wirklich alles sagen, und sie hat mich dabei wohlwollend und wertschätzend begleitet. Ich mochte auch, dass sie mich und meine wilden Gedanken manchmal ein bisschen gebremst hat. Auf eine gute Art, damit ich mich nicht vergaloppiere. Es war ein sanftes, aber bestimmtes Steuern zurück zu dem, um das es eigentlich ging.
Besonders große Wirkung hatte, dass Heike mir regelmäßig ein ehrliches Feedback gegeben hat. Ich habe mich dadurch wirklich gesehen gefühlt und bin bestimmten Verhaltensmustern auf die Spur gekommen, die mich viel Energie gekostet und an vielen Stellen blockiert haben.
Liebe Judith, vielen herzlichen Dank für das Gespräch! Und alles Gute für deine berufliche Zukunft!
Karrierecoaching bei SEQUOYA
Kennen Sie das, wenn es einfach nicht klappen will mit den Bewerbungen und sich die Gedanken wie bei Judith sich immer weiter im Kreis drehen? Dann kann ein Karriere-Coaching helfen. Für Arbeitslose mit einem AVGS-Gutschein ist das sogar kostenlos.
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