Großer Azubi-Mangel – trotzdem viele Ausbildungsstellen unbesetzt

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Backwaren in der Auslage einer Bäckerei

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Handwerksbetriebe, Baugewerbe, Hotellerie – alle suchen händeringend Auszubildende. Und gleichzeitig finden viele Jugendliche, die gerne eine Lehre machen möchten, einfach keinen Ausbildungsplatz. Wie kann das sein?

Angebot und Nachfrage auf dem Ausbildungsmarkt passen nicht zusammen

Wie so häufig sind auch auf dem Ausbildungsmarkt Angebot und Nachfrage ungleich verteilt. Manche Berufsfelder sind besonders beliebt: der KFZ-Bereich, Tierpflege, Mediengestaltung und alle anderen Bereiche, in denen viel im digitalen Bereich gearbeitet wird. Aber auch in Tischlereien oder in Betrieben zur Raumausstattung. Das alles sind Berufsfelder, die ein gutes Image in Deutschland haben.

Für Ausbildungsberufe mit geringerem gesellschaftlichem Ansehen sieht die Lage hingegen tiefschwarz aus – zum Beispiel im Bereich der Altenpflege, Verkauf von Fleisch oder Backwaren oder bei Versicherungskaufleuten. Dort wird händeringend Nachwuchs gesucht.

Die Diskrepanz hat verschiedene Ursachen. Zum Beispiel, dass das Image von Berufen oft nicht mit dem übereinstimmt, was dort tatsächlich an Arbeit erledigt wird. Und daran, dass viele Jugendliche zum Ausbildungsstart noch bei ihren Eltern wohnen. Sie sind nicht besonders mobil und orientieren sich daher am Ausbildungsangebot in ihrem Wohnort.

Flexibilität von Unternehmen und Azubis nötig

Um das Dilemma zu lösen, ist Flexibilität auf beiden Seiten notwendig. Von Arbeitgeber:innen, um ihr Arbeitsangebot attraktiver zu machen – sei es durch bessere Bezahlung, betriebliche Benefits oder durch umfangreichere Informationen, um zu zeigen, wie spannend ihr Berufsfeld ist.

Aber auch von angehenden Auszubildenden – wenn am Wohnort der Eltern das Ausbildungs-Angebot nicht zu den Wünschen und Talenten passt, dann vielleicht woanders? Das hieße: umziehen. Vermutlich in ein WG-Zimmer mit deutlich weniger Annehmlichkeiten als im elterlichen Zuhause – weniger Platz, kein Wäscheservice und das Essen kocht sich auch nicht von allein. Dafür aber vielleicht der Einstieg in den Traumjob.

Mehr zu dem Thema in diesem Beitrag in der Süddeutschen Zeitung

Coaching hilft bei der beruflichen Orientierung

Unsere Coaching-Angebote zur beruflichen Orientierung können auch Jugendliche in Anspruch nehmen. Entweder ein reguläres Karriere-Coaching, in dem wir gemeinsam erkunden, wo Stärken und Interessen liegen und zu welchem Berufsfeld das passt.

Für arbeitsuchende Jugendliche bieten wir kostenlose Job-Coachings an, finanziert über einen AVGS-Gutschein von Arbeitsagentur oder Jobcenter.