Digitalisierung ist in aller Munde. Doch wie verändert diese die Situation am Arbeitsmarkt? Welche Kompetenzen sind jetzt neu oder mehr gefragt und wo stehen Sie persönlich da?
Wir gehen im Folgenden ein auf:
Der Begriff "Kompetenz"
Sie können kompetent in etwas sein, etwas gut ausführen oder in Angriff nehmen können. Irgendwann hat es so angefangen, dass Sie mit einer neuen Situation konfrontiert wurden und etwas Ihnen bisher Unbekanntes tun mussten (z. B. Autofahren, Operieren, am Computer arbeiten, Führen, etc.). Um diese Dinge zu tun, brauchten Sie verschiedene Fähigkeiten (z. B. Geschwindigkeiten einschätzen, kuppeln, kommunizieren, Verständnis von Technik, etc.). Diese Fähigkeiten konnten Sie entweder aus Ihrer Erfahrung zusammentragen oder neu erlernen. Das Bündel an Fähigkeiten fügt sich dann zu einer neuen Kompetenz zusammen. Je mehr Erfahrung Sie mit dieser Kompetenz sammeln, desto kompetenter werde Sie.
In diesem Artikel konzentrieren wir uns auf die Kompetenzen, die in der digitalen Arbeitswelt (neu) gefordert werden. Zum Thema Digitalisierung gibt es zahlreiche Studien – z. B. darüber, wie sich die Arbeitswelt entwickelt und was gebraucht wird. Dabei wird deutlich, dass sich nicht nur die Tätigkeiten verändern, sondern auch die Anforderungen an die Arbeitnehmer und die Art der (Zusammen)Arbeit.
Die Foresigth-Studie
Die Foresigth-Studie „Digitale Arbeitswelt“ von 2016 betont für Arbeitnehmer die zunehmend wichtigen Fähigkeiten zum lebenslangen Lernen und zur Innovation. Gleichzeitig sei es nötig, flexibel hinsichtlich der Arbeitstätigkeiten und -inhalte zu sein.
Eine Studie vom Bundesverband der Personalmanager
Der Bundesverband der Personalmanager hat in seiner Studie 2018 fast 700 HR-Manager aus Deutschland befragt. Als hauptsächlich gefragte Kompetenzen zur Zeit nennen sie „berufliches Fachwissen (86%), Kooperations- und Kommunikationsfähigkeit (87,6%), Veränderungsbereitschaft und Flexibilität (85,1%), Selbstständigkeit, Planungs- und Organisationsfähigkeit (68,2%) sowie IT-Anwenderkenntnisse (65,6%)“.
Dabei wird auch deutlich, dass soziale und personale Kompetenzen sowie IT-Anwenderkenntnisse vorausgesetzt werden und dass das Fachwissen als Kompetenz bisher zufriedenstellend bedient wird von den Arbeitnehmern. Das berufliche Fachwissen bildet die Grundlage, um Tätigkeiten zufriedenstellend auszuführen. In Bezug auf die Zukunft werden die Kompetenzen der Veränderungsbereitschaft und Flexibilität am stärksten in der Nachfrage steigen.
Die Studie von Deloitte
Deloitte arbeitet in einem Bericht zwei besonders zukunftssichere Kompetenzen heraus: Kreativität und soziale Intelligenz. Mit diesen Kompetenzen sei der Mensch den Maschinen und der Software gegenüber noch klar im Vorteil. Werden mathematische und technische Kompetenzen mit diesen beiden kombiniert, sei das sehr von Vorteil. Zur Kreativität zählen dabei z. B. Problemlösungsfertigkeiten und zur sozialen Intelligenz z. B. das soziale Wahrnehmungsvermögen.
Die Meinung der Haufe Akademie
Frau Wittmann stellt in einem Artikel für die Haufe Akademie die zehn Soft Skills des Arbeitnehmers für die erfolgreiche Meisterung der Digitalisierung heraus: die Online-Etikette, der Umgang mit digitalen Tools, Teamfähigkeit, lösungsorientiertes Denken, aufgeschlossen gegenüber Veränderungen sein, offene Kultur, zielorientierte Denkweise, Zeit- und Workload-Management, Sensibilität für Datenschutz und vertrauliche Informationen, Gefühl für Kommunikation.
Was können Sie jetzt tun?
Wenn Sie sich jetzt diese Kompetenzen vor Augen führen – wo stehen Sie da? Werten Sie dafür gerne Liste beruflicher Handlungskompetenzen für sich persönlich aus.
Es wird deutlich, dass Sie gerade durch den Prozess der beruflichen (Neu)Orientierung einige dieser Kompetenzen erwerben und unter Beweis stellen. Sie sind bereit, sich zu reflektieren und (eventuell) neu zu orientieren, dazu zu lernen und sich zu verändern. Dadurch, dass Sie diesen Weg bewusst gehen, erlernen Sie auch Methodiken und Werkzeuge, die Sie von Ihrer privaten auf Veränderungssituationen in der Arbeitswelt übertragen können.
Die Bildungszielplanung vom Arbeitsamt / Jobcenter unterstützt Sie ebenso, sich für die digitale Arbeitswelt zu rüsten. Diese fördern speziell Angebote, um diese Kompetenzen zu erwerben oder beispielsweise auch IT-Anwenderkenntnisse zu verfeinern. Wenn Sie Fragen haben, sprechen Sie uns gerne an!