Wut tut gut! 5 Tipps zum Umgang mit Wut am Arbeitsplatz

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Wut ist ein mächtiges Gefühl. Es erinnert uns daran, dass gerade etwas so GAR nicht so läuft, wie es gut für uns wäre. Trotzdem ist Wut den meisten Menschen unangenehm, vor allem bei der Arbeit. Erfahren Sie, wie Sie Ihre Wut konstruktiv für sich nutzen können.
wütende Frau

Wut tut gut!

Wie bitte? Das kann ja wohl nicht ernst gemeint sein!

Naja, vielleicht sollten wir etwas genauer sein: Wut kann gut für uns sein – wenn wir uns ihr nicht ohnmächtig ausliefern, sondern sie bewusst wahrnehmen und dann auch richtig kanalisieren können. Denn für Wut gilt dasselbe wie für alle anderen Gefühle, die uns zunächst unangenehm erscheinen: Sie hat eine wichtige Botschaft für uns.

In diesem Blogartikel geht es darum, welche Hinweise sich hinter der Wut verstecken können. Und wie es uns gelingt, Wut konstruktiv zu nutzen, insbesondere im Arbeitskontext. Er gehört zu unserer Serie "Gute Arbeit - mit Gefühl". Klicken Sie mal rein!

Inhalt

Was ist Wut?

Wut kann auftauchen, wenn wir Ärger zu lange ignorieren. Wenn wir Signale konsequent überhören, die uns zeigen, dass etwas schiefläuft und sich gegen uns und unsere Bedürfnisse richtet. Das kann zum Beispiel der Kollege sein, der sich wiederholt überheblich zeigt oder gerne mal im Ton vergreift. Irgendwann hat man zu viele seiner Kommentare geschluckt und Ärger steigt als Wut sprichwörtlich in uns auf.

Wut ist die große Schwester vom Ärger

Die Wut als große Schwester des Ärgers macht sich breit und bahnt sich ihren Weg nach draußen wie Lava aus dem Vulkan. Uns wird nicht nur sprichwörtlich heiß in unserer Haut, wir „kochen vor Wut“: Adrenalin und Noradrenalin werden vermehrt ausgeschüttet, Herzschlag und Blutdruck steigen, wir kriegen einen „dicken Hals“ oder auch einen hochroten Kopf. Höchste Zeit, endlich mal ordentlich Dampf abzulassen.

Stopp!

Denn genau jetzt besteht die Gefahr, dass wir zu aggressiv reagieren, die Kontrolle über unser Verhalten verlieren und Dinge sagen oder tun, die wir später bereuen könnten.

Wut kann uns helfen, Ziele zu erreichen

Wut gehört zu den Gefühlen, die in unserer Gesellschaft negativ behaftet sind. Insbesondere Frauen gelten schnell als hysterisch oder zickig und auf jeden Fall als kompliziert, wenn Sie ihre Wut über irgendetwas deutlich äußern. Wut wird als ein schlechtes Gefühl gesehen, das mensch besser nicht zeigen sollte. Deswegen will auch vermutlich niemand von uns als „wutentbrannt“ beschrieben werden.

Deswegen hier die Erinnerung: Es ist ok, wütend zu sein!

Das Problem ist nicht die Wut, sondern was wir daraus machen. Wenn wir wütend sind, tendieren wir nämlich dazu, nach Schuldigen zu suchen. Damit begeben wir uns in die Opferrolle und geben die Kontrolle ab. Sobald wir merken, dass wir vor Wut förmlich außer uns sind und gar nicht mehr wirklich handlungsfähig, braucht die Wut ein bisschen Aufmerksamkeit von uns.

„Wut kann sich fantastisch anfühlen“, sagt die Emotionsforscherin Lisa Feldman Barrett. Das klappt aber nur dann, wenn wir ihre Energie nutzen können, um das Blatt in unserem Sinne zu wenden. Wut kann unseren Ehrgeiz und Kampfgeist schüren und uns zu unseren Zielen tragen – wenn wir sie zulassen.

Grundsätzlich ist folgende Regel ratsam: Wut zulassen – ja, blind vor Wut agieren – nein.

Wie gehe ich am Arbeitsplatz mit Wut um?

Im menschlichen Miteinander und besonders im beruflichen Umfeld ist es wichtig, dass wir konstruktiv mit unseren Gefühlen umgehen und weder uns noch anderen mit einem unangemessenen Verhalten schaden. Was heißt das nun konkret, wenn mich ein Kollege oder die Chefin so richtig auf die Palme gebracht hat?

„An Ärger festhalten ist wie, wenn du ein glühendes Stück Kohle festhältst mit der Absicht, es nach jemandem zu werfen – derjenige, der sich dabei verbrennt, bist du selbst.“ Dieses Zitat wird Buddha zugeschrieben. Aber wie soll das gehen, Ärger oder Wut einfach loszulassen?  

5 Schritte, für den guten Umgang mit Wut am Arbeitsplatz

1. Runterkommen

Innehalten ist angesagt. Den Vulkan abkühlen lassen: Atmen Sie tief durch, zählen Sie innerlich bis 10, gehen Sie an die frische Luft – oder auf die Toilette, um sich kaltes Wasser ins Gesicht oder die Hände zu schütten. So können sich Körper und Geist erst einmal ein wenig beruhigen.

2. Hinterfragen Sie die Situation

Was genau macht mich hier so wütend? Wie ist die Situation – und wie sollte sie aus meiner Sicht sein? Was kann ich dafür selbst tun? Das kann anstrengend sein, lohnt sich aber, denn dann können Sie energievoll für Ihre Sache eintreten!

3. Raus aus der Opferrolle – und aus der Komfortzone

Nutzen Sie direkt die Energie Ihrer Wut und vereinbaren Sie mit der anderen Person einen Termin für ein Klärungsgespräch. Den offenen Austausch zu suchen bringt Sie in aktives Handeln und weg von der Opferrolle. Suchen Sie den offenen Austausch. Denn wenn Sie den Ärger immer und immer wieder runterschlucken, bauen sich dauerhaft Aggressionen auf. Raus damit!

4. Kommunizieren Sie Ihre Gedanken – aber konzentrieren Sie sich auf die Sache

Der Termin ist die Gelegenheit, Ihre Gedanken über die Situation mitzuteilen. Sprechen Sie auch über Ihre Gefühle mit, sagen Sie, dass Sie wirklich wütend über die Angelegenheit waren. Das tut gut! Und ist viel gesünder als den Ärger immer und immer wieder runterzuschlucken.

Im Idealfall haben Sie einen Vorschlag, wie die Zusammenarbeit zukünftig aussehen sollte. Es ist aber auch okay, einfach den Wunsch zu äußern, dass die Angelegenheit in Zukunft anders laufen soll. Dann können Sie mit der anderen Person gemeinsam an einer Lösung arbeiten.

5. Aufs Eingemachte achten
Ist bei ihnen oft und auch viel Wut im Spiel? Vielleicht ist die Wut ein Wegweiser für ein größeres Thema in Ihrem Leben?

Brauchen Sie mehr Bewegung und Entspannung oder vielleicht einen Sparringspartner, um die Wut am Arbeitsplatz konstruktiv angehen zu können?

Die Wutprobe: Was bringt ein Coaching?

Gefühle am Arbeitsplatz sind okay. Besser gesagt: Ohne Gefühle am Arbeitsplatz wäre sehr viel nicht okay, denn wir sind keine Roboter. Allerdings: Wenn Sie immer wieder von ihren Gefühlen überrollt werden und Sie über emotionalen Situationen oft auch noch bis tief in den Feierabend grübeln – dann könnte ein Coaching sinnvoll sein.

In unserem Business-Coaching gehen wir gemeinsam auf die Spur Ihrer Wut – und auch anderen unangenehmen Gefühlen. Was in Ihrem Leben bringt Sie dazu, so häufig und so schnell an die Decke zu gehen? Wozu sind diese Wutausbrüche gut, was will Ihnen Ihr Körper und Ihre Seele damit sagen?

Wenn das klarer geworden ist, wird auch klarer, was genau Sie tun können, um in Zukunft besser mit Ihrer Wut umgehen können. Vor allem, damit es Ihnen selbst damit besser geht und Sie endlich wieder Ihren Feierabend genießen können.