Checkliste: Professionelle Nachbereitung eines Bewerbungsgesprächs

Best of Bewerbung
Der wichtigste Grund, warum sich eine kurze Nachbereitung eines Vorstellungsgesprächs lohnt: Sie lernen daraus für das nächste!
Die Nachbereitung eines Bewerbungsgesprächs ist ein gutes Tool, um es beim nächsten Mal besser zu machen.

Auf Vorstellungsgespräche vorbereiten? Na klar, geht nicht ohne! Aber die Nachbereitung eines Bewerbungsgesprächs vergessen viele. Dabei erhöht es die Chancen auf einen Job enorm, wenn Sie als Bewerber oder Bewerberin das Bewerbungsgespräch noch einmal Revue passieren lassen. Jedes Job-Interview ist eine Chance - nicht nur auf einen Arbeitsplatz, sondern auch, um etwas Neues über sich selbst zu lernen.

Inhalt

Die Nachbereitung eines Bewerbungsgesprächs sollte sehr bald nach dem Termin passieren. Am besten reflektieren Sie noch am selben Tag, wie es gelaufen ist, dann sind alle Eindrücke noch frisch. Idealerweise schreiben Sie sich Ihre Erkenntnisse auf, handschriftlich oder auch in einem Dokument, das Sie in demselben Ordner speichern wie Ihre Bewerbungsunterlagen für das Unternehmen.

In einer erfolgversprechenden Bewerbungsphase gibt es typischerweise drei Puh!-Momente, in denen Sie mindestens einmal ganz tief durchatmen:

  1. Sie haben die Bewerbung abgeschickt.
  2. Sie sind zum Job-Interview eingeladen worden.
  3. Das Vorstellungsgespräch ist vorbei.

Damit die Wahrscheinlichkeit steigt, dass nach dem dritten „Puh!“ sehr bald ein lautes „Yeah!“ folgt, ist die Nachbereitung des Termins wichtig. In diesem Blogartikel finden Sie eine Checkliste mit hilfreichen Fragen, um ein Vorstellungsgespräch zu reflektieren,

Wozu sollte ich ein Vorstellungsgespräch nachbereiten?

Der wichtigste Grund, warum sich eine kurze Nachbereitung eines Vorstellungsgesprächs lohnt: Sie lernen daraus für das nächste. Vielleicht sogar für das nächste Gespräch bei diesem Unternehmen, denn oft gibt es mehr als nur eine Bewerbungsrunde. Und wenn es doch eine Absage gibt, dann haben Sie einen guten Ansatz, was Sie im nächsten Bewerbungsprozess anders machen könnten.

Diese Notizen sind außerdem eine Gedächtnisstütze für Sie. Schon nach ein paar Tagen werden Sie viele Details vergessen haben. Anstatt hin und her zu grübeln, ob Sie sich wirklich bestmöglich präsentiert haben, gucken Sie einfach in Ihr Dokument. Denn idealerweise ist Ihre Nachbereitung eine ehrliche Analyse, was richtig gut gelaufen ist – und was Sie beim nächsten Mal besser machen möchten.

Sie sollten in Ihrer kurzen, strukturierten Nachbereitung einer Bewerbung auch aufschreiben, was Ihnen an Ihrem Gegenüber besonders gut gefallen hat – am Unternehmen, an der Atmosphäre oder auch zu möglichen zukünftigen Aufgaben. Diese kleinen Info-Bites können Sie zum Beispiel in einem Dankschreiben an das Unternehmen unterbringen. Diese Rückmeldung schicken Sie am besten am Tag nach dem Termin. Wenn Sie dabei auf Ihre Notizen zurückgreifen können, wird es viel einfacher diese kurze E-Mail individuell und authentisch zu formulieren.

Checkliste: Das Vorstellungsgespräch reflektieren

Nehmen Sie sich 20 bis 30 Minuten Zeit, um nach einem Job-Interview den Ablauf des Gesprächs Revue passieren zu lassen. Folgende Fragen können Ihnen dabei helfen:

Fragen zu meiner Vorbereitung

  • Habe ich mich im Vorfeld ausreichend über das Unternehmen informiert?
  • Wusste ich genug über die ausgeschriebene Stelle? Waren mir die Informationen von der Ausschreibung noch präsent oder habe ich diese Stelle innerlich mit einer anderen verwechselt, auf die ich mich auch beworben habe?
  • War ich auf die Fragen gut vorbereitet, die mir gestellt wurden?
  • Wenn nein: Auf welche Fragen will ich mich besser vorbereiten?
  • Auf welche Fragen kann ich mich nicht vorbereiten, sondern vertraue auf das, was ich weiß und kann?

Fragen zu meinem Auftreten

  • Wie war meine Kleidung: War ich passend gekleidet?
  • Wenn nicht: War ich zu salopp, zu leger angezogen? Oder zu konservativ? Wie kann beim nächsten Mal ein passenderes Outfit wählen?
  • Hatte ich das Gefühl, meine Körpersprache hat zu den Inhalten gepasst?
  • Wie war meine Stimme während des Gesprächs? Habe ich mich wiedererkannt oder war es eine für mich unnatürliche Stimmlage?
  • Wie aufgeregt war ich während des Gesprächs? Genau richtig? So aufgeregt, dass es unangenehm war und mich blockiert hat? Oder überhaupt nicht aufgeregt? (das könnte ein Signal sein, dass Sie die Stelle eigentlich gar nicht interessiert.)

Fragen zum Gesprächsablauf

  • Wie war die Begrüßung, wie die Verabschiedung? Bin ich zufrieden damit?
  • Wie ist meine Selbstpräsentation gelaufen?
  • Konnte ich vermitteln, was ich gut kann und was mir wichtig ist?
  • Welche Fragen haben mich überrumpelt?
  • Welche Rückfragen habe ich gestellt?
  • Habe ich alle Fragen gestellt, die ich stellen wollte? Wenn nein: Was hat mich daran gehindert?

Fragen zum Unternehmen

  • Wie war die Stimmung während des Termins? Haben Sie sich wohlgefühlt?
  • Wie hat sich das Unternehmen präsentiert? Wie hat Ihnen das Gebäude gefallen, der Besprechungsraum? Wie war der Draht zu Ihren potenziellen Vorgesetzten und Kolleg:innen?
  • Fanden Sie das Unternehmen als Arbeitgeber überzeugend? Können Sie sich vorstellen, dort zu arbeiten?
  • Sind die Tätigkeiten der möglichen Stelle auch nach dem Gespräch noch interessant für Sie?
  • Welche Rahmenbedingungen bietet Ihnen das Unternehmen (Gehalt, flexible Arbeitszeiten, Möglichkeit zum mobilen Arbeiten, Urlaub, Weiterbildung,…)?
  • Sind diese Rahmenbedingungen für Sie attraktiv?

Zum Download: Kurzfassung dieser Fragen zur Nachbereitung des Vorstellungsgesprächs

Karriere-Coaching als Unterstützung in der Bewerbungsphase

Eine Bewerbungsphase ist eine besondere Zeit. Für die meisten Menschen ist diese Form von Selbstmarketing ungewohnt – sowohl beim Anschreiben als im Gespräch selbst sind viele sehr unsicher. Unsicherheit oder Aufregung bei einer Bewerbung ist erstmal nichts Schlechtes. Das kann Sie sogar sehr sympathisch wirken lassen! Aber wenn die Aufregung zum Stress wird, so dass Sie einen innerlichen Blackout haben und ganz anders rüberkommen als Sie eigentlich sind, kann es sinnvoll sein, sich Hilfe zu holen.

Unsere Coaches sind alle darauf spezialisiert, Menschen in besonderen Situationen im Arbeitsleben zu unterstützen. Und dazu zählt eine Bewerbungsphase auf jeden Fall! Um Bewerbungen zukünftig souverän zu meistern, ist unser Karriere-Coaching genau das richtige. Sie können sich Ihre:n Coach frei wählen, und im Prozess bekommen Sie genau die Unterstützung, die zu Ihren individuellen Blockaden passt.

Sind Sie arbeitslos oder von Arbeitslosigkeit bedroht, zum Beispiel weil eine Projektstelle ausläuft? Dann nutzen Sie unsere speziellen Coaching-Angebote für Arbeitslose, die über die Arbeitsagentur oder das Jobcenter finanziert werden können. Dazu beantragen Sie einen Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein (AVGS), und das Coaching ist für Sie kostenlos.