Warum Gefühle am Arbeitsplatz ein wichtiger Faktor für gute Arbeit sind

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Gute Arbeit hat sehr viel mit Gefühlen am Arbeitsplatz zu tun. Beziehungsweise: mit einem guten Umgang damit, denn Gefühle sind da, ob wir sie wollen, oder nicht. In diesem Artikel zeigen wir den Unterschied zwischen Gefühlen und Emotionen – und was das Männerbild der jüngeren Generation mit guter Arbeit zu tun hat.
Gefühle am Arbeitsplatz: Das Bild zeigt ein rundest blaues Verkehrsschild mit einem weißen Pfeil. Darauf hat jemand ein rotes Herz gemalt, als ob der Pfeil durch das Herz geht.

Bei unserem Jubiläumsfest für 11 Jahre SEQUOYA haben wir in einem Workshop zu Gefühlen am Arbeitsplatz und zur Arbeitswelt von morgen unseren Ideen freien Lauf gelassen. Unsere Ergebnisse: Wir haben nicht nur gelernt, dass jedes Büro eine Küche haben sollte, in dem sich alle zwanglos austauschen können. Sondern wir haben auch zahlreiche Impulse für eine Unternehmenskultur gesammelt, die gute Arbeit fördert.

Ein „menschelndes Miteinander“ muss es geben, sagten die Teilnehmer:innen. Und dass Gefühle am Arbeitsplatz sein dürfen. Sie setzen auf eine transparente, wertschätzende Kommunikation und auf mehr Offenheit in der Zusammenarbeit. Sie wünschen sich Sicherheit und eine angstfreie Umgebung für eine mentale Gesundheit am Arbeitsplatz – und sie wollen mit Spaß und Freude arbeiten und Erfolge feiern.

Gute Arbeit hat offensichtlich sehr viel mit den Gefühlen am Arbeitsplatz zu tun. Beziehungsweise: mit einem guten Umgang damit, denn Gefühle sind da – unabhängig davon, ob wir sie wollen, ob wir sie zulassen, ob die angenehm oder unangenehm für uns sind. Deswegen veröffentlichen wir dazu eine ganze Reihe an Blogartikeln unter dem Motto „Gute Arbeit – mit Gefühl“.

Dieser Artikel ist der Auftakt. Hier geht es unter anderem um den Unterschied zwischen Gefühlen und Emotionen und darum, was das Männerbild der jüngeren Generation mit Gefühlen am Arbeitsplatz zu tun hat.

Inhalt

Was ist der Unterschied zwischen Emotionen und Gefühlen?

Ärger oder Freude, Stolz, Dankbarkeit, Vertrauen oder Abneigung – am Arbeitsplatz und im Alltag sind jede Menge Gefühle im Spiel. Wenn wir zu einem menschlichen Miteinander in der Arbeitswelt beitragen wollen und dafür sorgen möchten, dass alle ihr Potenzial entfalten können, dann kommen wir um gute und auch um schlechte Gefühle nicht herum.

Gefühle und Emotionen werden in der Debatte um Gefühle am Arbeitsplatz oft synonym verwendet, aber das stimmt nicht ganz. Vereinfacht könnte man sagen, dass Emotionen Reizreaktionsmuster sind, die unser Körper in bestimmten Situationen fährt. Sie helfen uns, Alltagserlebnisse schnell bewerten zu können.

Emotionen setzen sich aus drei verschiedenen Bestandteilen zusammen:

  • körperlichen Reaktionen
  • Denkprozesse
  • Gefühlen

Gefühle sind ein Teil von Emotionen, und die sind an unsere Erfahrungen geknüpft. Gefühle sind unsere Interpretationen von Emotionen.

Wie zeigen sich Emotionen?

Emotionen zeigen sich in körperlichen Symptomen, zum Beispiel durch ein ungutes Bauchgefühl, plötzliches Herzklopfen, feuchte Hände oder auch Tränen. Kontrollieren können wir sie in der Regel nicht – sie kommen und gehen ungefragt. Deswegen sind sie bei den meisten Menschen eher unbeliebt. Wer will schon Herzrasen vor einer Präsentation?

Das vertrackte ist: Je mehr Sie sich ein Symptom wegwünschen, desto heftiger wird es in der Regel. Denn Emotionen sind ein Signal unseres Körpers, dass gerade etwas Wichtiges passiert. Wer diese Signale ignoriert, arbeitet aktiv gegen den eigenen Körper. Das ist auf Dauer ungesund.

Herzrasen vor einer Präsentation zum Beispiel ist ein Signal, dass das Nervensystem gerade in hoher Erregung ist. Stichwort: Steinzeit, Säbelzahntiger, Lebensgefahr! Statt dieses Signal zu ignorieren könnten Sie sich einen ganz kurzen Moment in sich selbst zurückziehen und sich selber beruhigend erzählen, dass definitiv keine gefährliche Raubkatze unter dem Konferenztisch lauert, sondern dass Sie in Sicherheit sind. Und ein paarmal bewusst ein- und ausatmen, in tiefen und langsamen Atemzügen.

Die Interpretation von Emotionen, also: welches Gefühl wir einer Emotion zuordnen, hängt sehr vom Kontext ab. Angenommen Sie fühlen einen Kloß im Hals und ahnen: gleich werden sich Ihre Augen mit Tränen füllen, die ihre Wangen runterkullern. Das ist eine Emotion.

Es könnte sein, dass Sie gerade erfahren haben, dass ein lieber Mensch gestorben ist. Dann ist das ein Zeichen von Traurigkeit. Oder Sie sitzen in der Schulaufführung Ihrer Tochter und Sie sind wahnsinnig stolz auf Ihr Kind auf der Bühne – und gerührt von dem Anblick. Dieselbe körperliche Reaktion, dieselbe Emotion, aber ganz unterschiedliche Gefühle.

Was hat das Männerbild der jüngeren Generation mit Gefühlen am Arbeitsplatz zu tun?

Die Ergebnisse der Umfrage „Spannungsfeld Männlichkeit“ der Nichtregierungsorganisation Plan International haben eine große Debatte angestoßen. Demnach haben viele junge Männer frauenfeindliche Vorbilder, lehnen Homosexuelle ab und akzeptieren häusliche Gewalt. Die Zahlen sind erschreckend, die Aufregung ist groß.

Warum wir das hier aufgreifen? Weil das Männerbild junger Menschen nicht unerheblich ist für unsere heutige und künftige Arbeitswelt. Und weil in der Umfrage ein Aspekt aufgegriffen wird, der für gute Arbeit wesentlich ist, aber immer unterschätzt wird: Gefühle am Arbeitsplatz.

Laut der zitierten Umfrage sind mehr als 500 von 1000 befragten jungen Männern der Überzeugung, sie seien schwach und angreifbar, wenn sie Gefühle zeigen. Und dass es ihnen unangenehm ist, über ihre Gefühle zu sprechen.

Sehen Sie das auch so?

Wie erleben Sie sich und andere, wenn es um Gefühle geht? Fällt es Ihnen leicht, über Gefühle zu reden? Sind manche Gefühle einfacher auszudrücken als andere oder macht das keinen Unterschied? Und wie ist es mit Gefühlen am Arbeitsplatz: zeigen Sie im Job, wie Sie sich fühlen? Oder lieber nicht, weil das für Sie unprofessionell wäre?

Unsere Artikelreihe „Gute Arbeit – mit Gefühl“: Was wir damit erreichen wollen

Im eher sachorientierten Deutschland und vor dem Hintergrund unserer Historie und traditionellen Erziehungsmustern scheint das Wahrnehmen oder gar Ausdrücken von Gefühlen für viele ein Minenfeld zu sein. Deswegen beschäftigen wir uns auf unserem Blog intensiv mit Gefühlen am Arbeitsplatz:

Angst bei der Arbeit – 3 schnelle Tipps und eine langfristige Lösung

Angst vor Verhandlungen – was tun?

Wohin mit dem Ärger: In 3 Schritten zu mehr Gelassenheit bei der Arbeit

Toxische Positivität: Gefühlskiller mit anstrengenden Folgen

Wut tut gut! 5 Tipps zum Umgang mit Wut am Arbeitsplatz

Jammern oder durchpowern? Tipps für einen guten Umgang mit Traurigkeit im Arbeitsleben

Wir möchten mit dieser Reihe

  • ansehen, welche Rolle Gefühle in der Arbeitswelt spielen
  • zeigen, warum es eine gute Idee ist, sich der eigenen Gefühlswelt zu widmen
  • Tipps und Quellen zusammentragen, die Sie dabei unterstützen, Emotionen wahrzunehmen, mit ihnen umzugehen und unseren Gefühlen auf die Spur zu kommen
  • Hinweise geben, wie Sie Emotionen und Gefühle für Ihren Job nutzen können

Und nun werden wir emotional und laden zu dieser Reihe ganz besonders herzlich und gefühlvoll alle ein, die Gefühle am Arbeitsplatz als Mumpitz abstempeln und am liebsten von sich schieben wollen.

Noch mehr Tipps für gute Arbeit

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